Der Rotfeuerfisch
auch Lionfish genannt – gehört nicht in die karibischen Gewässer. Er ist hier zu einer Plage geworden. Wie das alles kam und wie wir hier versuchen, diesen Fisch unter Kontrolle zu bekommen, wollen wir nachfolgend in unseren eigenen Worten erklären, – genauso wie wir es seit ca. 2 Jahren hier erleben.
Vor fast 2 Jahren sahen wir hier zum ersten Mal beim Tauchen einen Rotfeuerfisch. Das fanden wir damals sehr merkwürdig und wussten noch nicht, was da auf uns zukommt. Es wurden immer mehr und wir hörten aus der Presse und aus einigen Insiderberichten, dass dieser Fisch nicht hierhergehört aber durch einen Zufall oder Fehler in die Gewäser von Florida gelangte. Ausgesetzt wurden sie möglicherweise durch den Hurrikan Andrew, der damals viele Häuser und damit auch private Aquarien zerstörte. Man sagt ja, dass der Rotfeuerfisch ein beliebter Fisch fürs Aquarium ist. Er verbreitete sich dann rasend schnell. Er hat hier nur wenig natürliche Feinde im Vergleich zu seinen Heimatgewässern (Pazifik und Ind. Ozean). Das ist eine grosse Gefahr für unseren Fischbestand und natürlich für die Riffe, da er die Brut der anderen Fische auffrisst und das rasend schnell, denn er ist ein Vielfrass und vermehrt sich unaufhörlich, zu allen Jahreszeiten.
Man musste sich was einfallen lassen, um diese Plage in den Griff zu bekommen. Das ist jedoch nicht einfach. Das Harpunieren ist hier auf der Insel verboten. Jedoch seit ein paar Monaten ist es uns erlaubt mit einer vorgeschriebenen speziellen Harpune die Fische zu bekämpfen. Wir haben uns der Gruppe angeschlossen und wollen mithelfen, unsere Riffe vor diesen Meeresbewohnern zu schützen und versuchen deshalb bei unseren Tauchgängen so viele zu erwischen wie wir können. Zum Aufbewahren und Transportieren der gefangenen Rotfeuerfische während des Tauchgangs braucht man einen speziellen Behälter.
Der Rotfeuerfisch hat giftige Stacheln, die er bei Gefahr prächtig aufstellt. Man muss aufpassen, dass man mit diesen Stacheln nicht in Berührung kommt. Nicht alles ist giftig am Rotfeuerfisch. Hier ein Schema, worauf man sieht, welches die giftigen Stacheln sind.
<die oberen grossen langen Stacheln sind giftig
<die unteren hinteren 2 Bauchstacheln sind giftig
< und die unteren Bauchstacheln sind giftig
Wie schon erwähnt, kann es echt gefährlich sein, wenn man mit diesen Stacheln in Berührung kommt. Es tut höllisch weh und man muss sich sofort behandeln. Die verwundete Stelle in heisses Wasser halten; gegen das Gift und den Schmerz gibt es Tabletten. Aber wie bei allem: besser Vorsicht walten lassen als lamentieren. Der Rotfeuerfisch ist kein Fisch, der angreift – er verteidigt sich eben mit dem was er hat: giftige Stacheln. Aber er versucht meist in den Korallen zu verschwinden, wenn er Gefahr spürt. Es ist also auch nicht so einfach, ihn zu fangen.
Nun die gute Nachricht: Der Rotfeuerfisch ist (von den giftigen Stacheln abgesehen) essbar. Er hat ein leckeres weisses Fleisch und filettiert, gebraten und Limon drüber, ergibt er ein exklusives Mahl. Aus den kleineren Exemplare, die sich nicht zum Filettieren eignen, kochen wir eine wunderbare Suppe oder Kraftbrühe.
Deshalb gibt es hier bei uns jetzt den Slogan:
Diesen interessanten Kommentar hab ich grad gelesen – also wir können den Rotfeuerfisch beruhigt essen. Er ist sehr gesund:
Is eating lionfish healthy?
Yes, in fact eating lionfish is healthier than eating snapper or grouper because lionfish have higher concentration of heart healthy omega-3 fatty acids, scoring above snapper and grouper as well as tilapia, Bluefin tuna, mahi mahi, wahoo and other table-fish commonly served in restaurants. Lionfish are also very low in heavy metals like mercury and lead!
Das war unser Bericht für heute.
Solltet Ihr Fragen oder Kommentare haben, oder mehr wissen wollen über die Invasion der Rotfeuerfische in unseren Gewässern – bitte schreiben, wir freuen uns drauf.
Es grüssen Euch
Christa und Alex
Hier auch noch ein Link zu einem Bericht im Hamburger Abendblatt zum gleichen Thema:
Auch dieses Bild wollen wir Euch nicht vorenthalten. Eine Muräne, die gerade einen Rotfeuerfisch verspeist hat. Musste wohl schnell gehen bzw. war ein grosser Kampf. Die Stacheln stecken noch in ihrer Haut:-(
Scheint ja so ähnlich wie beim Kugelfisch zu sein. Ein Teil ist giftig, andere Teile hingegen eine Delikatesse. Wußte allerdings nicht das der Rotfeuerfisch zur Plage werden kann. Na dann guten Appetit
Ich habe gestern Abend , beim filetieren eines 35cm lionfisch einen rückenstachel in meiner Hand gekriegt. Volltreffer!! Es hat weh getan, aber ich hatte noch fünf Fische zu gehen und machte weiter. Nach zehn Minuten war alles fertig und aufgeräumt und da fing es an:
Übelkeit, konzentrations Schwierigkeiten und trieselich.
der Schmerz wurde auch heftiger und ich musste mich hinlegen.
Die nächsten sechs Stunden waren die Hölle: fast unerträgliche stechenden schmerzen, die Hand wurde immer dicker und die schmerzfläche immer größer bis über das Handgelenk. Schließlich bin ich um halb vier eingeschlafen.
Jetzt, 24 Stunden weiter ist du Hand immer noch megadick mit eingeschränkter Bewegung aber schmerzfrei, wird noch wohl zwei Tage dauern.
Also Vorsicht geboten, es macht kein Spaß!
Später habe ich gelesen dass man warmes Wasser nehmen kann um die Giftstoffe zum Teil stocken zu lassen, aber dann im Anfangsstadium. Über Pillen habe ich nichts gelesen, frage das aber noch nach in der botica. Normale Schmerzmittel helfen nicht.
Weiter gibt es noch speziale Handschuhe wo der Stachel nicht durchkommt, ich werde diese bestellen und auch unter Wasser bei der jagt tragen; es ist auch möglich das man gestochen wird beim Versuch die großen Exemplaren in den Zoo keeper Behälter zu drücken. Wenn man unter Wasser gestochen wird soll man sofort den Tauchgang abbrechen.
Aber sie schmecken hervorragend und ich werde nicht aufhören sie zu fangen und zu verarbeiten.
Viel Spaß weiter mit eure Webseite.
LG Nico
Hallo Nico:
Vielen Dank für Deinen Kommentar. Ja, wir sind uns bewusst, dass man mit den Fischen gut aufpassen muss. Zum Glück ist uns bis jetzt noch nichts passiert. Wir haben immer 2 Sorten Tabletten bei uns und warmes/heisses Wasser, – falls mal was sein sollte. Die Tabletten helfen sofort, so dass Du den Schmerz nicht aushalten musst. Und gleich warmes Wasser auf die Wunde, das tötet erstmal ab. Ja, auch wir essen den Fisch filettiert gerne und freuen uns immer, wenn wir welche fangen können.
Also, wir wünschen auch Dir in Zukunft viele Erfolg und eben VORSICHT.
Wo lebst Du? Hier auf der Insel?
Herzlichen Gruss
Christa und Alex
PS: Gerne nennen wir Dir den Namen der Tabletten, wenn Du interessiert bist.
Hallo Christa und Alex
Danke für die Antwort, ist mir heute zufällig aufgefallen.
Ja, ich lebe seit fast zwei Jahre in Curaçao, in Westpunt.
Möchte sehr gerne wissen um welche Tabletten es geht.
Ich habe überigens immer noch mit dem Stich zu tun.
LG Nico
Hallo Nico,
hab Dir gerade an Dein a-mail geantwortet.
Christa